Und jedem Anfang wohnt ein Zauber inne ...

Die Elementargruppe hat sich gefunden

 

... und ganz zauberhaft war auch unser Begrüßungsfest am 13. August. Die Kinder der Elementargruppe von Frau Wilpert (Erzieherin), Frau Dingendorf-Barteleit (Lehrerin) und Frau Ahfeldt (Erzieherin ab 13.30 Uhr) begegneten sich hier zum ersten Mal. Gemeinsam pflanzten wir einen Apfelbaum in unserem neuen Gartenstück, sahen ein Puppenspiel und fragten uns, wie es wohl sein wird, das neue Jahr. Aus den ehemaligen Horträumen hatten viele fleißige Hände einen Ort des Wohfühlens und Spielenkönnens gezaubert. Das Abenteuer Elementargruppe konnte beginnen!

Malen, Gärtnern, Backen und ein wöchentlicher Wanderausflug stehen seitdem auf dem Stundenplan für die 18 Kinder. Hinzu kommt Handwerken mit Holz. Schon in der ersten Woche wurde begonnen, eine Blumenpresse zu bauen; inzwischen kam sogar noch die Konstruktion eines Webrahmens hinzu. Das Holz dafür wurde von den Kindern selbst von Ästen abgesägt. Aus einer großen Tasche voller Äpfel, selbst gepflückt, wurden von den Kindern ein Kuchen gebacken und Apfelringe getrocknet.

Elementares wird gelernt, der Stundenplan ist ein Wochenplan. Jeder Tag ist einer bestimmten Tätigkeit gewidmet und seit den Herbstferien sind auch Eurythmie und Musik hinzugekommen. All diese "geführten" Tätigkeiten haben ein Ziel: Lernen, etwas zu beginnen und zu vollenden. Und somit sind sie eine Brücke zum "Stillsitzenkönnen", das ab der ersten Klasse so wichtig wird, elementare Schule eben, ganz im Sinne des Wortes und völlig frei vom Lernenmüssen.

"Wir kommen nicht umhin, selbst gegenüber den Kindern Schicksal zu spielen. Beeren vom Busch pflücken, Orgelspiel in einem Dom hören, ein Stück Mauer bauen, eine Nachtwanderung - das sind elementare Bildungserlebnisse, die die aktuelle Lebenssituation vieler Kinder nicht spontan hergibt."(aus "Weitwissen der Siebenjährigen" von Donata Elschenbroich.) Und dazu gehören eben auch die selbst gefertigte Blumenpresse oder der frisch gebackene Apfelkuchen.

Waren es anfangs noch für einige Kinder das liebste Kuscheltier oder die fest umschlungene Elternhand, die auf unsicherem Boden Halt gaben, so startet jetzt so mancher morgens seinen Schlussspurt zwischen Autotür und Frau Wilpert, um ja nichts zu verpassen. Sie wachsen als Gruppe zusammen und neue Freundschaften entstehen. Das pädagogische Einfühlungsvermögen der Erzieher und ein Konzept, das auf Rhythmus, Wiederholung und kreatives Miteinander aufbaut, unterstützt die Kinder im Wohlfühlen und Ausprobierenkönnen. Die Welt kann "neu entdeckt" werden und ungeahnte Schaffenskräfte finden ihren Weg.

Die Möglichkeiten der Elementargruppe liegen, fern von Rechnen und Schreiben, im schöpferischen Tun der Kinder. Das Bestehen in einer Gruppe Gleichaltriger sowie die wachsende Selbständigkeit und Ich-Erfahrung sind Herausforderungen, für die die Kinder in der Elementargruppe Zeit und eine altersgerechte Umgebung finden.

Und genau wie unser Apfelbaum Zeit braucht, kräftige Wurzeln zu schlagen, um sich mit der Erde fest zu verbinden, genauso brauchen unsere Kinder ihr Königsjahr. Der entscheidende Wandel vom Spiel- zum Schulkind sowie der seelische und physische "Umbau" (unvergleichlich ist hier das eifrige Zahnlückenvermessen) lassen Kräfte für das schulische Lernen frei werden, die sich jetzt entwickeln und nächstes Jahr gebraucht werden.

Britta Köppen, Roy Marioth (Eltern)

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